THEATRE PIECE von John Cage
”Theatre" meint alles Sichtbare und bezieht sich auf eine Aufführungspraxis, die es möglich macht mit Stimmen, Geräuschen oder Aktionen ohne Bezugnahme aufeinander simultan eine akustische Situation zu schaffen. Frei von persönlichem Geschmack und individueller Psychologie, ohne Rücksicht auf spieltechnische Grenzen. 1960 benutzte Cage mit "Theatre Piece" erstmalig ein Notationsverfahren, in dem an Stelle von Noten, Aktionen und Zahlen treten, welche sich auf einen Satz von 20 Karten beziehen. 20 weitere Karten können an beliebigen Stellen eingefügt werden. Mit Hilfe von "disziplinierten Zufallsoperationen" entsteht ein unbestimmtes Schallereignis, das weitestgehend vom Komponisten unbeeinflusst bleibt und im freien Ermessen der Interpret*innen liegt und somit auch keine Vorhersage künftiger Ereignisse bedeuten kann. Cages Komposition besteht aus 8 Partituren, einer Transparentfolie mit frei wählbaren Zeitangaben und einem Anweisungsblatt.
Alle Akteur*innen bleiben was sie auch sonst sind.
John Cage: ‘Theatre Piece’ (1960)
Darsteller*innen:
Anna Clementi
Helene Franck
Lore Lixenberg
Chico Mello
Ka Rustler
Gregory Rose
Jan Rzewski
Beate Stühm
Künstlerische Leitung: Anna Clementi
Eine Koproduktion von Acker Stadt Palast
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin
Unterstützung: Tucholsky-Buchhandlung Berlin