re-move

Das Stück "re-move" ist deutlich von der aktuellen Pandemiesituation und ihren Folgen beeinflusst. Es ist ein Bericht über das Thema durch Cie. Kinouns Augen.

Diese kämpferische Zeit brachte uns dazu, über menschliche Bedürfnisse wie Freiheit und Körperkontakt nachzudenken. Sie brachte uns dazu, über aufgezwungene Veränderungen aufgrund äußerer Ereignisse nachzudenken, die nicht kontrolliert, sondern nur mit einem Geist der Anpassung akzeptiert werden können: Wie stehen wir uns selbst und dem System der Gesellschaft gegenüber, während wir es mit Einschränkungen und vielen neuen Vorschriften zu tun haben? "re-move" bezieht sich auf das Wort "remove", was bedeutet, abheben, wegräumen, loslassen, was nicht mehr gebraucht wird, und dann wieder in der Lage sein, sich zu bewegen, weiterzumachen, sich zu transformieren, wie neu.

Die Aufführung ist in drei Teile gegliedert: zwei Duette und ein Solo.

"Exodus" ist das erste Duett und bezieht sich auf die Möglichkeit, sich nach einer Zeit der starken körperlichen Einschränkung und Isolation wieder frei bewegen zu können.

"Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?" ist das zweite Duett, in dem ein Mann, der das System repräsentiert, und eine Frau, die die Gesellschaft repräsentiert, sich mit Privatsphäre, Manipulation und persönlicher Freiheit auseinandersetzen.

"Vor dem Anfang" ist der Schlussteil, ein Solo, in dem ein Mann vor einer wichtigen Entscheidung steht, die seine privaten Gegenstände betrifft: Er muss "entfernen", wegräumen, was nicht mehr nötig ist. Was soll er behalten? Oder loslassen?

Konzept, Choreographie: Jannis Polyzos
Performers: Kostis Spirou, Raffaella Galdi und Jannis Polyzos

Stimme: Derrick Amanatidis
Licht und Bühnenbild, Kostüm und Musik: Cie. Kinoun-Fotos: Sebastián Dias

Produziert von Cie. Kinoun/Jannis Polyzos, Raffaella Galdi und Kostis Spirou
Unterstützt von Spa Holms Berlin, Hausprojekt Lehrterstraße 11 Berlin, Acker Stadt Palast Berlin
Besonderen Dank an: Derrick Amanatidis, Oleg Lazo, Michele Meloni, Susanne Bischof, Angela Fenyvesi


Jannis Polyzos (Athen - Griechenland 1980) hat seinen Sitz in Berlin.

Er ist Choreograf, Tänzer und Schauspieler. Nach seinem Abschluss an der Mary-Tragka-Theaterschule in Athen entwickelte er zunächst seine Karriere als Schauspieler, bevor er zum Tanz wechselte und sich auf zeitgenössischen Tanz und Improvisation spezialisierte. Er verfügt auch über einen Hintergrund in den Kampfkünsten (Taekwon-do, Wing Chun). Jannis arbeitete mit griechischen und ausländischen Regisseuren (G. Morzos, V. Mirianthopoulos, K. Ruggeri, V. Doukas, F. Zeffirelli) und Choreographen (F. Nikolaou, L. Zafeiropoulou, Ch. Liadziviri, R.Bara, A. Collins, F. Mazzuchelli, D. Kokkinos) zusammen. Er schuf die Stücke "DELUX", "NOT YET", "A TAVOLA", "FROM ME TO YOU TO ME" und 2018 gründete er die Kompanie cie Kinoun, die die Stücke "GENESIS", "THE EMPTY ROOM" und "Re-Move" schuf.

Stets in einem kontinuierlichen Entwicklungs- und Reifeprozess, lehrt er seine Methodik "Persönliches Erzählen" in seiner Kompanie und in offenen Klassen in Berlin.


Raffaella Galdi (Italien, 1973) hat ihren Sitz in Berlin.

Sie ist Lehrerin, Choreographin, Künstlerin und zuvor Tänzerin. Gründerin und künstlerische Leiterin der Kompanie InCorpo, einer Kompanie, einem empfänglichen Boden, auf dem zeitgenössischer Tanz in Beziehung zu anderen Kunstformen agiert. Ihre Hauptquelle der Inspiration ist der Körper, die körperliche Erfahrung und der Ausdruck. In ihrer choreografischen Arbeit fungiert der Tanz als Basis und Brücke zu Klang, Text-Worten und plastisch-visueller Kunst.

Immer getreu einem fortlaufenden Reifeprozess entwickelte Raffaella einen tanzpädagogischen Ansatz, eine spezifische Methode, mit dem Körper zu arbeiten, Bewegung zu erforschen und Tanzmaterial zu generieren. Sie unterrichtet und choreographiert als Freiberuflerin, aber auch für Treaters und Tanzkompanien, für Profis und Studenten. Sie gibt regelmäßig Unterricht in der Gruppe InCorpo und an der Danceworks School in Berlin, wo sie für die Ausbildung des TAB im zeitgenössischen Tanz verantwortlich ist.

Als Tänzerin hat Raffaella mit zahlreichen Choreographen wie LaborGras, Christoph Winkler, Ingo Reulecke neue Performance-Arbeiten aufgeführt und an deren Entstehung mitgewirkt. Sie war Mitglied der belgischen Companie Thor (1997-1999), der niederländischen Kompanie Het Spui Theater (2000), der in Berlin ansässigen Kompanie Cie. Toula Limnaios (2002-2003) und der luxemburgischen Kompanie Unit Control (2003-2005).

Nach ihrer Ausbildung in klassischem, modernem und zeitgenössischem Tanz besuchte sie die Rotterdamse Dansacademie in Rotterdam, Niederlande (1995-97), wo sie ihr Diplom in modernem Tanz erhielt, die Ecole de Danse Rosella Hightower in Cannes, Frankreich (1994-95) und das Gymnasium für bildende Kunst in Genua, Italien (1987-91), wo sie ihr Diplom in bildender Kunst - Bildende Kunst erhielt.


Kostis Spirou (Athen-Griechenland 1989) ist Tänzer. In Berlin ansässig, studierte er Ballett, zeitgenössischen und improvisierten Tanz an der Tanzschule Aktina in Athen. Heute arbeitet er als freischaffender Tänzer in ganz Europa. Kostis unterrichtet auch aktiv zeitgenössischen Tanz und Improvisation in Berlin. Er arbeitet mit Cie. Kinoun seit 2018.