© Giovannina Sequeira

Decolonization Praxis and the Art of Talking Disability / Tanzperformance

Anajara Laisa Amarante / Nara Rosseto /

auf Englisch mit Deutsch, Portugiesisch und Spanisch

Was ist Kolonialismus und was hat das mit mir zu tun? Was ist mit den Menschen mit Be:hinderungen in unserer Gesellschaft? Sind sie Held:innen, sind sie Opfer? Und kann so eine Frage mit Tanz beantwortet werden?

Wer sind die in Europa lebenden Lateinamerika/Globaler Süden – Immigrant:innen? Wie wiederholt sich die Geschichte durch neue Praktiken der Kolonialisierung? Wie können wir den Europäer:innen dabei helfen, ihre Köpfe zu dekolonialisieren? Haben Künstler:innen mit Be:hinderung oder chronischen Erkrankungen eine Chance hier?

Kolonialisierung, wie einige soziale Bewegungen in Lateinamerika aufzeigen wollen, hat nie aufgehört. Die Menschen haben immer noch eine Eurozentristische Weltsicht. Ich stelle den anderen Tänzer:innen Phrasen aus meiner Forschung zur Verfügung - historische Fakten, die aber das Körpergedächtnis der Künstler:innen beinflussen. Auf Basis der Improvisationen, jene physische Antworten auf die Phrasen, wurde dann die Musik herausgearbeitet. Der Körper attackiert die Musik zuerst und nicht andersrum - auf Phrasen wie: Demonstriere deine Antwort auf die Bolsonaroattacken auf die indigenen Menschen im Amazonas physisch!

Choreografie, Produktion, Performance Anajara L. Amarante Performance Nara Rosseto Video Performance Yanel Barbeito, Grazielle Leuchtenberger Unterstützung und technische Assistenz Suzanne Stavast Produktionsassistenz Uli Pilwax

Anajara Laisa Amarante ist eine chronisch kranke, queere brasilianische Künstlerin. Ihr Hauptarbeitsmittel ist der bewegte Körper. Ihre beruflichen Interessen sind persönlich und politisch: queere, dissidente Körper, marginalisierte Gemeinschaften und Kunstpraktiken. Ihre künstlerische Praxis konzentriert sich vor allem auf im Bereich der darstellenden Kunst (Schwerpunkt Choreografie), mit früheren Ausbildungen in Biologie und Kommunikation. Als Brasilianerin, die in Europa lebt, beschäftigt sie sich mit Immigranten, der Konstruktion ihrer Identitäten und der Postkolonialismus interessieren sie ebenso wie die Konstruktion von Freude, Inklusion und Vielfalt.

Nara Rosseto ist eine Intermedia-Künstlerin aus Brasilien. Sie befindet sich derzeit im ersten Jahr ihres Master in Kunst an der OPorto Universität in Porto, Portugal. Sie ist auch Performerin, Dichterin und Filmemacherin. Neben ihrer Spezialisierung in brasilianischer Geschichte und Kultur hat sie einen BA in Architektur an der Mackenzie Universität in São Paulo, Brasilien. Ihre Forschung ist motiviert durch die Diagnose und Erfahrung einer Krankheit, die durch chronische Schmerzen gekennzeichnet ist. Durch Tagebücher, Fotos, Performance und Textilien versucht sie, Sammlungen über die Verletzlichkeit des menschlichen Zustandes. Ihr besonderes Interesse gilt dabei dem weiblichen Körper, der in ihren Arbeiten Alltagssituationen, die sowohl seine Zerbrechlichkeit als auch seine Unsichtbarkeit aufzeigen.