AGADA / Rotem Weissman & nein9 kollektiv

Rotem Weissman / 9nein kollektiv /

Das hebräische Lied "Agada Yapanit", geschrieben von Ehud Manor und von Ariel Zilber 1972 komponiert, beschreibt eine sinnlose Tragödie über blinden Ehrgeiz, der absurde und unnötige Gewalt auslöst, mit der Andeutung, dass dieser Kreislauf unvermeidlich ist.

Die choreografische Arbeit AGADA ist ein Appell an die Empathie: die physiologische Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und eine kollektive Veränderung zu bewirken. AGADA beschäftigt sich mit der Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach geistiger Verbindung und Kommunikation untereinander.

Das Lied dient der Choreografie als Leitfaden für die Verkörperung der einzelnen Figuren und strukturiert sie wie eine Partitur. Zwischen der Mimesis des Liedes und seiner Demontage, zwischen den Tänzer*innen und dem Publikum entsteht eine spielerische und empathische Beziehung und wirkt auf jede Aufführung.

Bilder, Körperlichkeit und Ausdruckskraft kumulieren und entwickeln eine kritische Spannung zwischen Verbindung, Interaktion, Isolation und Dissoziation. Das Stück führt sein Publikum zu bekannten Empfindungen: dem Wechsel von Zweck und Ziellosigkeit und der Entscheidung, der Absurdität zu widerstehen oder sich ihr zu ergeben. Wenn das geordnete Leben zusammenbricht, kommen authentische Schönheit, Gewalt, Unschuld und Kampf zum Vorschein. Das Ergebnis ist eine kathartische Feier der Extreme der menschlichen Erfahrung.

Rotem Weissman & nein9 kollektiv präsentieren die Premiere von AGADA im Rahmen des Blank Check Festival am 12. März 2022 im Acker Stadt Palast; am 13. März 2022 ist die Produktion im DOCK 11 zu sehen.

Mit Ariel Hayun, Jin Lee, Raz Mantell, Ruby Frances Jones, Susanna Ylikosk Choreografie, Konzept Rotem Weissman Dramaturgie Zuki Ringart

Eine Produktion von 9nein kollektiv in Kooperation mit dem Acker Stadt Palast und DOCK 11

Tanz Meets Residency in der Tanz Station Barmer Bahnhof Wuppertal

Mit Dank an Lena Klink

Rotem Weissman vom 9nein kollektiv entwickelt ihre Choreografien mit jedem Werk weiter. Ihre Bewegungssprache zeichnet sich durch Gelenkartikulation und -trennung und den Kontrast zwischen angespannten und lockeren, gebrochenen und gelösten Bewegungen aus und wird in Verbindung mit Musik lebendig. Sie arbeitet mit der Vorstellungskraft und fragt, wie der Körper die Fantasien des Künstlers durch Bewegung entdecken und ausdrücken kann. Bei der Arbeit mit Materialien aus ihrer eigenen Improvisationspraxis entfaltet sich der Schaffensprozess als Dialog zwischen einem Körper/einer Vorstellung und anderen durch Interaktion, Reaktion und Fantasie. Mehr https://www.rotemweissman.com und https://www.nein9kollektiv.de

Rotem Weissman & das 9nein kollektiv nehmen an #share teil, einem digitalem Videoformat vom Acker Stadt Palast.

In unserem experimentellen Format #share teilen Künstler*innen online ihren Arbeitsprozess im Acker Stadt Palast und treten zugleich mit ihrem Publikum vor der eigentlichen live-Performance in Kontakt. Entstanden ist dieses Format während des letzten lockdowns, als alle Spielstätten geschlossen, geplante Produktionen nicht live stattfinden konnten und der Kontakt zwischen Künstler*innen und Publikum neu organisiert werden musste.

Der Acker Stadt Palast entwickelt #share weiter und Künstler*innen geben zwei geplante Videoeinblicke in ihre Probenprozesse, die vor der stattfindenden live-Performance über die Kanäle des Acker Stadt Palasts veröffentlicht werden. Das Publikum, die Nutzer*innen von Facebook und instagram sind herzlich eingeladen, Feedback zu posten und erhalten auf diesem Weg die Möglichkeit, als Co-Regisseur*innen und Dramaturg*innen zu agieren, um so aktive Prozesse mitzugestalten.

#share ist ein digitales Experiment – für alle Beteiligten.

Gefördert durch Neustart - Bundesverband Soziokultur - Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.